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nur fliegen ist schöner
Bilder, Objekte, Grafiken

   
   
HELGA CMELKA
 


...Durch die besonderen Möglichkeiten des bildnerischen Gestaltens literarischer Texte wird der Künstler/die Künstlerin zur gestaltenden Rezipientin. Literatur erfährt durch die Ikonisierung eine Interpretation, allerdings auf einer außersprachlichen, ästhetischen Ebene. Helga Cmelka beschreibt den Produktionsprozess so, dass ein Text gewählt wird, der fasziniert, sie tritt in Dialog mit dem Autor, führt einen Diskurs, es wird widersprochen, hervorgehoben. Obwohl die semantische Eben in diesem Auseinandersetzungsprozess vorliegt, wird die Entschlüsselung im bildenden Werk selbst durch Überschreibungen oder rein skripturale Stellen erschwert oder völlig verhindert. Die kommunikative Funktion der Schrift tritt in den Hintergrund, wird reduziert zum Vorteil des bildenden-ästhetischen Anteils. Nicht der begriffliche Diskurs, der inhaltlich festzumachen ist, sondern die intuitive Begegnung und Verwandlung rückt in den Fokus der Aufmerksamkeit...

Auffallend häufig werden in Sprache-Bild-Texten Beziehungen zwischen Text und Gewebe hergestellt. So erinnern auch Helga Cmelkas skripturale Verflechtungen der Linien an verwobene oder gestricke Fäden, die tatsächlich durch die Verwendung von Gazegeweben eine materielle Entsprechung erfahren...

...Sowohl Text als auch Textilien leiten sich vom lateinischen texere her, das verbinden, verknüpfen bedeutet. Seien es Fäden, seien es Wörter oder Sätze, die durch syntaktische und semantische Verbindungen einen Zusammenhang herstellen, sei es die Verflechtung von visuellen und skripturalen oder sprachlichen Elementen, es wird ein Ganzes, das Gewebe, der Text, der Sprache-Bild-Text.

Dr. Eva Maltrovsky