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 Trayectos- Synaps

   
  Text: Javier Pérez Gil    



   Javier Pérez Gil: Synaps XV


  Javier Pérez Gil: Synaps V


Sich wie der Nomade bewegen

Die Reise ist mehr noch als eine Ortsveränderung ein sensorisches Abenteuer.

Es geht darum, Schwingungen, Bewegungen und Intensität zu registrieren und Kräftesysteme in Beziehung zur realen Umgebung zu setzen.

In dieser Hinsicht entstehen Bezugspositionen: Linien werden gezogen, Bahnen, Wege (Routen) werden angelegt. Letzten Endes werden Karten konstruiert. Karten, die das eigene Territorium erweitern.

Karten sind offene Systeme. Sie befinden sich im Prozess einer andauernden Überarbeitung: Abhängig von Ortsveränderungen/ Verrückungen, abhängig von unterschiedlichen Erfahrungen oder auch in Wechselwirkung mit anderen Karten.

Es ist weder der im Exil befindliche Mensch noch der Tourist, auch nicht der Pilgernde im Besitz des Territoriums, auf dem er sich bewegt sondern ausschließlich der Nomade. Er besitzt das Territorium, weil er sich kontinuierlich bewegt und es dadurch ständig erweitert. Er besitzt es indem er es verlässt um es zu erweitern.

Das Territorium ist der existentielle Raum, die gelebte Materie, jede Furche, jede Narbe des Gedächtnisses, jede stille Vibration des Geistes.

Nur der Nomade ist in der Lage Karten anzulegen.

Entlang des Zyklus Trayectos durchschreitet „dasEreignis“ eine Geografie, die sich wie es- das Ereignis selbst- in konstanter Erneuerung befindet.

Synaps

Wir denken mittels Bildern. Während des Denkens stehen die einzelnen Elemente in Relation zueinander. Aspekte der Realität nehmen Kontakt miteinander auf, sie projizieren sich auf eine empfindliche Schicht; durch die neue Verbindungen in Umlauf kommen: Synapsis .

Es ist das Auftreten der Synapsis, die die Möglichkeit des Denkens charakterisiert und bedingt, die Möglichkeit zu denken, vorausgesetzt dass der Prozess nicht durch ein definitives Bild beendet wird.

Die Bilder in Synaps werden schließlich Metaphern und Produkt dieses Vorgangs sein. Der technologische Apparat, ist in gewisser Hinsicht die Projektion eines neurologischen Systems...

Sobald der Prozess am Computer beginnt entwickelt er sich weiter, ohne Ende. Jeder neue Schritt, jede Mutation, jede Interferenz ist ja nur eine andere Art von Beginn in einer multisequenziellen automatischen Reihe.

„Das Subjekt“ ist im Denkensprozess auch ein Gehirn – Bild, aber gleichzeitig die Oberfläche in der die Gedanken (Gehirn – Bilder) durchfließen.

Synaps erforscht metaphorisch die Grundstruktur des Denkens, die Möglichkeit, in autonomer Weise „Sinn“, Inhalt, zu kreieren und leitet das Konzept „Identität“ ein .

Javier Pérez Gil. (Sept. 06)